DER HINTERGRUND

Warum ein Manifest?
Wer hat es initiiert?
Was waren die Impulse?
Wie ist es entstanden?
Was ist das Ziel?

WARUM EIN MANIFEST?

Urban Gardening ist mehr als die individuelle Suche nach einem schön gestalteten Rückzugsort in der Stadt. Mit dem Phänomen des gemeinschaftlichen Gärtnerns formiert sich eine neue, kollektive Bewegung. Das Manifest soll die politische Verortung der urbanen Gartenbewegung zum Ausdruck bringen und einen Beitrag leisten zu den Diskussionen um die Zukunft der Stadt und die Bedeutung der Commons.

WER HAT ES INITIIERT?

Das Urban Gardening Manifest ist eine Initiative von Aktivist*innen aus dem Allmende-Kontor, vom Prinzessinnengarten, vom Kiezgarten, von Neuland Köln, sowie von "Eine andere Welt ist pflanzbar" und der anstiftung.

WAS WAREN DIE IMPULSE?

In urbanen Gärten häufen sich die Anfragen von großen Unternehmen und Markenträgern, die Fotoshootings in den „coolen“ Orten machen wollen. Werbespots inszenieren Guerilla Gardening und Strickaktionen im öffentlichen Raum und verknüpfen „angesagte Praxen“ mit dem Verkauf ihrer Produkte. 

Dem will die urbane Gartenbewegung ein eigenes Statement entgegensetzen, auf die Bedeutung von frei zugänglichen öffentlichen Räumen verweisen und sich politisch verorten in den Bewegungen für ein „Recht auf Stadt“, für die Bedeutung von Stadtnatur und gemeinschaftlich genutzten öffentlichen Raum sowie für eine ökologische und inklusive Urbanitas.

WIE IST ES ENTSTANDEN?

Der Entstehungsprozess des Manifests hatte vier wichtige Stationen: 2012 veranstaltete die anstiftung in der Evangelischen Akademie Tutzing die Tagung „Do-it-yourself-Kulturen. Räume und Netzwerke postindustrieller Produktivität“. Dort wurde auch über die o.g. kulturindustrielle Vereinnahmung von urbanen Gartenprojekten diskutiert. Damit war die Idee von einem Manifest geboren, die ersten Entwürfe wurden geschrieben und zunächst unter den Initiator*innen diskutiert und weiterentwickelt.

Die zweite Station war das bundesweite zweite Sommercamp 2013 in Berlin-Lichtenberg, wo zwei bis dato bestehende Manifest-Entwürfe rund 100 Gartenaktivist*innen aus ganz Deutschland zur Diskussion gestellt wurden. Auf diesem Treffen gründete sich eine offene Redaktionsgruppe, die weiter am Manifest arbeitete.

Schließlich setzte sich am Rande der Netzwerktagung Interkulturelle Gärten 2014 in Göttingen ein kleines Team erfolgreich an die Endredaktion des Textes; die anstiftung übernahm die mediale Umsetzung (professionelles Einsprechen des Textes, Textanimation und Website). Vorgestellt wurde die finalisierte Version schließlich auf dem dritten Sommercamp der urbanen Gemeinschaftsgärten im August 2014 in Nürnberg.

WAS IST DAS ZIEL?

Die Autorinnen und Autoren des Manifests wünschen sich einen gesellschaftlichen Diskurs über die Bedeutung von Gemeinschaftsgärten im öffentlichen Raum und über die Bedeutung von Stadtnatur für eine lebenswerte und fair handelnde Stadt in der Welt. Sie fordern Entscheidungsträger*innen in Politik, Planung und Verwaltung zur Unterstützung auf, um der Bedeutung von Gemeinschaftsgärten durch verbindliche Regelungen nachhaltig gerecht zu werden.